Der grösste Teil des Territoriums der heutigen Schweiz war während der Eisenzeit von Kelten besiedelt. Am Ende dieser Epoche sind die Namen der Bewohner dieses Gebiets bekannt: Helvetier, Allobroger, Rauriker, Lepontier, Uberer, Seduner, Veragrer und Nantuaten gehörten alle zu den in den gemässigten Breiten Europas lebenden keltischen Völkern und waren durch Sprache, Geschichte und Kultur miteinander verwandt. Eine Ausnahme stellten diesbezüglich die Räter dar, die in bestimmten Tälern Graubündens siedelten.
Geschichte und Sprache
Die K., die in der Form Keltoì schon im 5. Jh. v.Chr. von griech. Autoren wie Hekataios von Milet erwähnt werden, sind das erste namentlich bekannte Volk im prähist. Europa nördlich der Alpen. Herodot überliefert, dass der Istros (die Donau) im Land der K. bei der Stadt Pyrene entspringe und mitten durch Europa fliesse. Griech. Quellen des 3. Jh. v.Chr. bezeugen kelt. Verbände der Galater, die 279 v.Chr. das Apolloheiligtum von Delphi bedrohten und sich danach in Kleinasien niederliessen. Im Lateinischen bezeichnet der Begriff Galli die Bewohner eines genau begrenzten Gebiets, nämlich die der Gallia Cisalpina und der Gallia Transalpina, während der ebenfalls belegte Volksname Celtae breiter gefasst ist. Im 2. und 1. Jh. v.Chr. nehmen griech. Autoren wie die Geschichtsschreiber Polybius, Poseidonios von Apameia oder Diodorus von Sizilien mehrfach auf Kelten und v.a. auf kelt. Söldner Bezug. Aber erst die lat. Autoren vom ersten vor- bis zum ersten nachchristl. Jahrhundert – in erster Linie Caesar mit seinem Kommentar zum Gall. Krieg (58-51 v. Chr.), aber auch Titus Livius, Tacitus oder Claudius Ptolemäus – vermitteln grundlegende Informationen über die K. bzw. die Gallier, die allerdings wegen vieler Entstellungen und Auslassungen einer sorgfältigen Quellenkritik zu unterziehen sind. Auch die ma. und die moderne Literatur der Inselkelten, v.a. Texte in Altirisch, die vom 7. Jh. an verfasst wurden und in Handschriften aus dem späten 11. oder dem frühen 12. Jh. erhalten sind, steuern trotz der grossen zeitl. Distanz nützl. Nachrichten über die kelt. Gesellschaft im Allgemeinen bei.
Quelle: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008016/2007-07-30/
